Grundprinzipien

Die Brücke, welche die Mediation zwischen den Konfliktparteien schlägt, wird von den Grundprinzipien wie von Säulen getragen.

Allparteilichkeit

Im Gegensatz zur Neutralität (ich halte mich aus allem raus) nehme ich als Mediatorin eine „allparteiliche“ Haltung an. Wie das Wort schon andeutet, geht es darum, jeder Partei – jedem Medianden – die Unterstützung zukommen zu lassen, damit diese/r sich auf den Prozess der Mediation einlassen kann.

Offenheit / Informiertheit

Während des ganzen Ablaufs der Mediation ist es wichtig, dass alle Parteien, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, sich öffnen und erzählen, was sie bewegt. Welche Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche sie haben. Genauso ist es relevant, offen darüber zu berichten, ob das Verfahren die Unterstützung bringt, welche Sie sich erhoffen.

Informiertheit bedeutet einerseits, dass Sie darüber informiert sind, worum es in der Mediation geht, wie das Verfahren abläuft und welche Grenzen dieses Verfahren hat.
Auf der anderen Seite geht es um die Informiertheit in Bezug auf den Konflikt. Wenn neue Umstände entstanden sind, welche den Verlauf des Konfliktes und dessen Konflikterhellung beeinflussen, so müssen diese den beteiligten Medianden und auch mir als Mediatorin eröffnet werden. Nur so ist gewährleistet, dass alle Beteiligten den gleichen Wissensstand haben und das Verfahren gelingen kann.

Verschwiegenheit

Damit das Mediationsverfahren gelingen kann und Sie einen vertrauensvollen Rahmen bei mir finden, ist es essentiell, dass die Inhalte, welche Sie mir im Verfahren offenbaren, der Verschwiegenheit unterliegen. Da es so wichtig ist, hat es in das Mediationsgesetzes §4 Einlass gefunden. Dies betrifft meine Verschwiegenheit.
Wie sich die Verschwiegenheit zwischen Ihnen als Medianden gestaltet und welche Ausnahmen Sie machen wollen, wird zu Beginn der Mediation von allen Beteiligten festgelegt.

Freiwilligkeit

Die Mediation ist ein freiwilliges Verfahren. Es gibt keine Verpflichtung im Rahmen eines Konfliktes, wie sehr dieser auch eskaliert sein mag, diesen Weg zu beschreiten. Wenn er jedoch beschritten wird, dann ist eine Voraussetzung für das Gelingen, dass ein Mindestmaß an Freiwilligkeit vorhanden ist und damit die Fähigkeit, sich auf den Prozess einzulassen. Wenn sich im Verlauf der Mediation herausstellt, dass Sie dieses Grundprinzip der Freiwilligkeit nicht mehr vertreten, so ist es dann sinnvoll die Mediation zu beenden.

Ergebnisoffenheit

Der Prozess der Mediation ist ergebnisoffen. Dies bedeutet, dass in der Phase 4 der Mediation kreative Lösungsvorschläge erarbeitet werden, unabhängig davon, ob diese umgesetzt werden sollen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich auf diesen kreativen Prozess einlassen und ihn mitgestalten. Dann wird „der Pool an Lösungen vergrößert“ und in Folge dessen ist es leichter möglich, die Interessen und Bedürfnisse aller Medianden zu berücksichtigen.

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